Der Ruf von Banken im Allgemeinen ist nach der Finanzkrise ziemlich ruiniert. Verbraucher mussten feststellen, dass Banken ihren Zweck nicht erfüllen, wenn es um Anlageberatung geht. Den meisten Banken ging es mehr um Profit als um gute Beratung und die Kunden sind auf der Strecke geblieben. Nach der Finanzkrise sollten die Banken und Bankberater um Schadensbegrenzung bemüht sein, um das Vertrauen der Kunden zurück zu gewinnen. Doch Stiftung Warentest musste feststellen, dass dies nicht den Tatsachen entspricht. Es scheint, als seien die Bankberater der Banken hierzulande nicht in der Lage eine Anlageberatung durchzuführen, die den Bedürfnissen der Kunden entsprechen.
Der Test war eigentlich recht simpel. In 147 Beratungsgesprächen wollten Testkunden einen Betrag von 30 000 Euro anlegen. Das Geld sollte sicher für 5 Jahre angelegt werden und 4 Prozent Zinsen erwirtschaften. Da jedoch zu dem Zeitpunkt des Tests sichere Geldanlagen keine 4 Prozent Zinsen aufweisen konnten, mussten Kunden zwischen Sicherheit und Rendite abwägen. Weiterhin gehörte es zum Test, dass den Kunden Sicherheit wichtiger war als Rendite und so hätten Bankberater nur sichere Anlageformen empfehlen müssen. Am besten wären Anlagen mit Einlagensicherung gewesen, doch nur wenige Bankberater haben wirklich auf die Wünsche der Testkunden oder deren finanzielle Verhältnisse geachtet.
Wegen der schlechten Beratung ist auch das Ergebnis denkbar schlecht ausgefallen, denn keine der getesteten Banken konnte die Note „gut“ erreichen. So war das beste Ergebnis ein „befriedigend“, was 21 Banken erreichen konnten. Zwei Banken bekamen sogar das Urteil „mangelhaft“, weil Kunden aus Profitgründen eine private Rentenversicherung empfohlen wurde. Wer also in ein Beratungsgespräch geht, sollte Bankberater immer als Verkäufer ansehen und alle Angebote selber hinterfragen. Es empfiehlt sich auch selbst zu recherchieren zum Beispiel im Internet, um mögliche Empfehlungen vergleichen zu können.