Leitzinssenkung – wer profitiert?

Die gute Nachricht zuerst – die europäische Notenbank hat die Leitzinsen wurden seit Herbst letzten Jahres fünf Mal von 4,25 auf 1,5 Prozent gesenkt. Doch leider folgen auf die gute Nachricht eher schlechte Umsetzungen. Die großen Verlierer sind Dispo-Kredite. Nicht nur, dass Kunden hier nicht von der Zinssenkung profitieren, im Gegenteil die Hälfte der Banken hat sogar die Dispo-Zinsen erhöht und die andere Hälfte hat ihre Sätze unverändert gelassen. Doch haben Banken hier nicht mit Kundenverlusten zu rechnen. Der Aufwand die Hausbank wegen erhöhter Dispo-Zinsen zu wechseln ist für die meisten Kunden nicht gerechtfertig, vor allem da der bereits erhaltene Dispositionsbetrag bei anderen Banken nicht unbedingt gewährleistet wird.
Auch bei Kleinkrediten zeigt die Leitzinssenkung keine umfassenden Wirkungen. Im Durchschnitt gaben die Banken hier eine Zinssenkung von 1,5 Prozent an die Kunden weiter. Die Kunden sollten bei Ratenkrediten oder Kleinkrediten über 10 000€ die Anbieter vergleichen. Bei Schwankungen von bis zu 10 Prozent zwischen den einzelnen Banken ist ein Vergleich im Internet zu empfehlen. Insgesamt machen die verschiedenen Zinsen bei kleineren Kreditsummen jedoch keinen einschneidenden Unterschied aus.
Wer also profitiert von der Leitzinssenkung? Da bei Anlagezinsen die Senkungen jedes Mal an die Kunden weitergegeben wurden, profitieren also Bauleute und Immobilienkäufer am meisten. Die Refinanzierungsvorteile erlauben Kunden, die Immobilien kaufen wollen, diese zu sehr günstigen Konditionen finanzieren zu können. Jedoch ist auch bei der Baufinanzierung ein gesundes Maß an Vorsicht angebracht, denn bei weitem nicht jeder kommt in den Genuss der Super-Zinsen. Im Vorteil sind Kunden mit einem hohen Anteil an Eigenkapital und kurzen Festschreibungszeiten für Hypothekenzinsen von unter 5 Jahren. Für alle anderen gilt auch hier Vorsicht walten lassen und fleißig die Angebote vergleichen, damit man von der Leitzinssenkung auch wirklich profitieren kann.