Das surfen im Internet ist seit Oktober diesen Jahres um einige Buchstaben und Zahlen reicher. Der Grund ist, dass seit Oktober Domainnamen in Deutschland auch aus einem oder mehreren Buchstaben oder Zahlen bestehen können. Die begehrtesten Namen wurden innerhalb nur weniger Zeit vergriffen und erzielten beträchtliche Preise. Leider kamen nicht alle bei der Domainvergabe zum Zug. Manche Domains, die als Abkürzungen für große Unternehmen stehen könnten, wurden von der Vergabe ausgeschlossen oder die Käufer werden von Patentanwälten belästigt. Einen Vorteil hat die Neuerung jedoch für alle Internetnutzer – die Eingabe von Domainnamen verkürzt sich um einiges und so werden viele kostbare Minuten im Jahr gespart.
Jetzt kommt eine weitere Neuerung auf die Internetnutzer zu. Die Internet Association of Assigned Names and Numbers, kurz ICANN, hat angekündet, dass ab Mitte 2010 auch Domainnamen mit anderen Buchstaben als den Lateinischen möglich sind. Damit werden internationalisierte Domainnamen, kurz IDNs, eingeführt. Für IDNs können dann Zeichen aus anderen Sprachen als Domainname benutzt werden. Somit wären auch Domainnamen mit arabischen, chinesischen oder kyrillischen Buchstaben erlaubt. Diese Änderung beziehungsweise Neuerung im Bereich der Domainnamen war längst überfällig. Schließlich wird das Internet von fast 2 Milliarden Menschen weltweit genutzt und fast die Hälfte nutzt nicht das lateinische Alphabet.
Auch im europäischen Internetraum wird diese Änderung übernommen. Für alle eu Domainnamen dürfen ab dem 10. Dezember auch IDNs benutzt werden. Darüber hinaus ordet die europäische Domainvergabestelle EURid an, dass ab Dezember auch alle Zeichen der 23 EU-Sprachen als Domainnamen genutzt werden können. Gerecht ist diese Neuerung allemal, doch im Gegensatz zu den Buchstaben oder Ziffern werden internationalisierte Domainnamen auch für einige Schwierigkeiten bei der Nutzung des Internets sorgen.
